
Kino-Tipp: „Vergiss Meyn nicht“
Es war ein Schock, der am 19. September 2018 durch den Hambacher Wald ging. Der Dokumentarfilmer Steffen Meyn stürzt bei der polizeilichen Räumung des besetzten Waldes von einer defekten Hängebrücke 20 Meter in die Tiefe und stirbt. Seit fast zwei Jahren hatte er die Klimaaktivistinnen und -aktivisten mit seiner 360-Grad-Kamera schon begleitet, mit dem Anspruch, der Welt zu zeigen, wie der in der Öffentlichkeit oft kriminalisierte und verzerrt dargestellte Widerstand wirklich aussieht. Seinen Film konnte er selbst nie fertigstellen. Dafür aber seine Freunde von der Kunsthochschule für Medien Köln (KHM). Für „Vergiss Meyn nicht“ sichteten sie festplattenweise Filmmaterial. Außerdem interviewten sie einige der damaligen Baumhausbewohnerinnen und -bewohner, die den Wald vor dem Energiekonzern RWE und dessen Braunkohlebagger schützen wollten.